Donnerstag, 25. März 2010

Der Friedhof der Namenlosen!


Der Friedhof der Namenlosen!

Oh Mann, was war das für eine Arbeitswoche - und ich dachte schon, dass Österreich die Sklaverei abgeschafft hätte. Jeden Tag strömender Regen, bei dem es kein Honiglecken ist, Güterwaggons aufzuschrauben und neu zu reihen.
Danach der Streit mit der mir Zugemuteten, weil ich schon wieder ein Wochenende lieber Fischen gehe, als mit ihr vorm Fernseher zu knotzen und eine hirnverbrannte Castingshow zu klotzen. Wem interessiert schon, was Deutschland sucht, wenn man die Chance auf einen Donaugelben hat. Und glaubt mir, der kleinste Donaukarpfen ist mir lieber, als der Faltenhund, der sich für den Chefjuror ausgibt.
Aber nun war es so weit, die erste Session am neuen Wasser stand an, begleitet wie immer, von meiner Golden Retriever Hündin Sarah. Jene treue Seele, die sofort meldet, wenn sich wer meinem Zelt nähert. Nicht das ihr mich falsch versteht, ich bin kein ängstlicher Mensch und die Zeit, in der ich mich im Dunkeln fürchtete und der Buntstift an die Boxershort klopfte, sobald die Sonne sich für einige Stunden verabschiedete, gehören der Vergangenheit an. Nein, ich vertraue auf meine Statur, die man landläufig als „massiv“ bezeichnet, aber es ist immer gut zu wissen, wenn sich wer nähert, während man tief und fest vor sich hin schlummert und von kapitalen Karpfen träumt.


Für das Donaurevier, das ich dieses Jahr intensiv befischen wollte, entschied ich mich schon bei der ersten Besichtigung. Es lag im Süden Wiens, mit dabei ein Hafen, an dem Getreide verladen wurde – und das beim Verladen täglich etliche Kilo an Gerste und Mais im Wasser landeten, war ein schöner Nebeneffekt. So erspart man sich Geld und hat einen vorgefütterten Platz. Etwas makaber war, dass in einem kleinen Wäldchen dahinter ein Friedhof war. Nachdem ich mir das Gewässer genauestens angesehen hatte, spazierte ich in Richtung Friedhof. Am Eingang war ein altes verwittertes Schildchen angebracht. Darauf stand geschrieben:

Der Friedhof der Namenlosen
Hier ruhen unbekannte Personen, die an der Donau verunglückt sind und die das Wasser wieder freigegeben hat.
Bitte verhalten sie sich ruhig und angemessen und beten sie für die armen Seelen.



Ich marschierte mit einem Gefühl des Unbehagens hinein. Dieser Friedhof hatte mit den Ruhestätten die mir bekannt sind, nichts gemein. Keine gepflegten Gräber, keine brennenden Kerzen, keine trauernden Angehörigen, nur alte verwitterte Grabsteine, die teilweise mit Moos und verschiedenen Gräsern schon fast zugewachsen waren.

Wer hier wohl seine letzte Ruhe fand, dachte ich bei mir? Selbstmörder? Leichtsinnige Schwimmer, die keine Ahnung von der Strömung hatten? Obdachlose, die nach einer Flasche Rum in die Donau fielen?

Ich verließ den Friedhof nach einiger Zeit und dachte mir, dass es doch etwas makaber ist, dort zu fischen, wo in wenigen Metern Entfernung ein paar arme Seelen ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Aber als Karpfenfischer ist man auch Egoist, was zählt sind dickbauchige, beschuppte Freunde und nicht vergessene, modernde Gebeine, die unter der feuchten Erde in Staub zerfielen.

Es zählt das Hier und Jetzt – Freitag war, die Sonne sendete ihre warmen Strahlen und ich spielte den Packesel. Am Rücken das Rutenfutteral und den Rucksack, in der linken Hand die Tasche, in der rechten die Liege und die Abhakmatte. Neben mir, ein hechelnder Hund, dem die Zunge fast bis zum Boden raushing.
„Na hör mal Sarah, eigentlich müsste mir bei dieser Schlepperei die Zunge raushängen! Warte nur, auch dir werde ich das Schleppen des Angelzeugs noch beibringen!“

Endlich am Platz angekommen, ließ ich das Tackle erst mal fallen und spürte sofort, dass sich die Bandscheiben wieder erholten. Ich hockte mich ins Gras und stierte aufs Wasser. Der Puls beruhigte sich und ich fand sofort meinen inneren Frieden, das war auch schon so, als ich noch ein Kind war. Kaum war ich an einem Gewässer überkam mich ein Gefühl der Glückseligkeit. Das ich Fischer wurde, war also nur logisch. Zurück in die Realität holte mich eine Blondine, die meine Beine mit Begeisterung abschleckte. „Jaja Sarah, du bekommst dein Futter schon, lass mich als Erstes mein Zelt aufbauen.“ Wie fast immer gewann der weibliche Begleiter und so wechselte eine Hand voll Frolic den Besitzer. Während der Hund laut schmatzte, begann ich mit dem Aufbau. Tausend mal gemacht, tausend Mal geärgert….warum haben wir Homo sapiens nur 2 Hände, aber nach einiger Zeit stand die Burg, das Rod Pod und auch die Ruten waren beködert. „Das Blut des Drachens“ (mein Lieblingsköder) wurde in den Fluten der Donau versenkt. Danach wurde sachte gespannt, die Swinger eingehängt und es begann die Zeit des Wartens.
Wenn man als Karpfenfischer etwas lernt, dann ist es zu warten. Minuten, Stunden, Tage, Wochen und wenn es gar nicht läuft, dann auch Monate.


Wie oft hockte ich in der Abenddämmerung schon hinter den Ruten – voll der Hoffnung, dass es in der Nacht scheppert und wie oft bin ich am nächsten Morgen aufgewacht und musste feststellen, dass es eben nicht gescheppert hat. Wenn es nur um den Fisch ginge, ich hätte das Hobby schon an den Nagel gehängt und ich wäre wahrscheinlich schon ein begeisterter Briefmarkensammler. Aber es geht eben nicht nur um den Fisch – es geht um die Natur, es geht um die Ruhe. Nach einer Session – auch einer erfolglosen – bin ich innerlich zusammengeräumt, sozusagen ist mein Seelenleben wieder in Ordnung.

Wie jedes Mal nach dem Einbringen des Köders, hockte ich mich neben die Ruten und stierte aufs Wasser. Ich stopfte mir meine Winslow Pfeife mit einem schweren Latakia Geschütz – Artisans Blend von Ashton! Den vollmundigen Rauch von dem Tabak auf der Zunge, genoss ich die Abendstunden, mit der Gewissheit dem schönsten Hobby der Welt erlegen zu sein. Danach gab es eine Dose irgendeines ekelhaften Aufstrichs, der mit kühlem Bier Richtung Verdauungstrakt gespült wurde.
Bevor ich mich in mein Bivvy verzog, beschäftigte ich den Hund noch mit dem „Steckerlwerfen“! Wobei Sarah wieder ihrer Weiblichkeit unter Beweis stellte. So stur kann nur ein Wesen weiblichen Geschlechts sein. Sie stürmte zwar wie wild dem Steckerl hinterher, aber beim Kommando „Bring!“, versagte sie kläglich.
„Sarah! Du sture Tusse, bring mir endlich das verdammte Steckerl!“ Sie ignorierte mich sogar mit einem Leckerli in der Hand….bei dem Hund ist wohl Hopfen und Malz verloren…

Langsam wurde es dunkel und ich verzog mich in meine Behausung. Entzündete mir ein 2. Pfeifchen – diesmal eine Virginia Mischung, die aus einer „Baff“ vorzüglich schmeckte und las ein Buch von Wally Lamb, mit dem Titel „Früh am Morgen beginnt die Nacht“, dass mir sehr gefiel.
Mein Hund lag direkt vor der Liege und ich hatte das Gefühl, als ob meine Augenlider 3kg schwer waren. Also legte ich das Buch zur Seite und fiel in einen tiefen Schlaf.


Plötzlich wurde ich wach und hörte das tiefe Knurren meiner Hündin Sarah. Es war stockfinster und ich tastete nach meiner Stirnlampe. Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrr, Grrrrrrrrrrrrrrrrrrr, dass Knurren wurde lauter und bösartiger, als ich die Stirnlampe endlich am Kopf hatte und ich sie einschaltete, sah ich wie mein Pelzgesicht die Lefzen hob und ihre mächtigen Eckzähne zeigte. Ihre Nackenhaare sträubten sich wild in die Höhe.
„Sarah! Aus!“
Doch anstatt ruhig zu werden, wurde ihr Knurren immer wütender. Da ich noch nie eine Uhr getragen habe (ein Breitling bin ich selbst), tastete ich nach meinem Handy um zu sehen, wie spät es eigentlich war. 00:00h genau/Geisterstunde, na Bravo…ich schälte mich aus dem Schlafsack, um zu sehen, was oder wen Sarah meldete? Wer zum Teufel schleicht denn um diese Zeit in der Natur umher und versetzt Karpfenspürhunde in Angst und Schrecken?
Als ich die Türe des Bivvys öffnete, passierte Seltsames. Ich erwartete, dass mein Vierbeiner ins Dunkel der Nacht schoss, aber meine Blondine blieb an meinen Beinen förmlich kleben. Das ließ mich schmunzeln, denn das Kommando „Fuß“ ignoriert sie normalerweise und jetzt funktioniert es quasi wie von selbst. Ruhig wurde sie trotzdem nicht, das Knurren wurde von Sekunde zu Sekunde lauter oder auch ängstlicher und ihre Nackenhaare sträubten sich steil nach oben. Ich hörte nur das tiefe Brummen des Hundes, obwohl ich angestrengt in den Wald - der einem Meter hinter meiner Behausung ziemlich dicht und stockdunkel begann - hinein hörte.

„Sarah!!! Sei endlich still, ich kann ja außer deinem Knurren überhaupt nichts hören!!! Still!!!“
Endlich verstummte sie und ich spitzte meine Ohren. Obwohl ich kein Angsthase bin, klebte mir mein Muddy Banks Shirt am Körper. Schweißtropfen liefen mir von der Stirn in die Augen, die sofort brannten. Mit den Ärmeln des T-Shirts wischte ich mir die Stirn trocken und rubbelte an meinen geschlossenen Augen.
Nichts tat sich, kein Geräusch nur absolute Stille. Es war schon fast zu still, kein zirpen der Grillen, kein schaben nachtaktiver Tiere, ich hörte nur das Hecheln des Hundes und meinen eigenen Atem.
Schließlich sah ich in das Gesicht meiner treuen Gefährtin und sagte: „Ok Sarah, du hast mich aufgeweckt und ein bisschen auf Trab gehalten, aber jetzt sei so gut und lass mich noch ein paar Stunden schlafen! Aufwecken darf mich in den nächsten Stunden nur ein Donaugelber, aber sicher kein Angsthase im Retrieverkostüm!“

Noch schnell ein Blick aufs Rod Pod und Ruten und ab auf die Liege. Schon seltsam mein Hund….auf einmal hat sie ängstliche Züge, passt doch gar nicht zu ihr und schon dämmerte ich in den Zustand zwischen „Wach“ und „Schlaf“.


Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr! Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!!!!! Nein, nicht schon wieder… Da ich die Stirnlampe noch auf dem Kopf hatte, dauerte es diesmal nicht so lange, um das innere des Zeltes zu erhellen. „Sarah verdammt, sei endlich still!!!!“
Der Hund verstummte, aber von draußen hörte ich plötzlich ein Geräusch, dass das Blut in meinen Adern gefrieren ließ. Von einer auf die andere Sekunde hatte ich eine Gänsehaut am ganzen Körper und in meinen Haarwurzeln kribbelte es wie blöde. Ich bildete mir ein, ich hörte das Atmen eines Schwerverletzten. Ein Röcheln in Verbindung mit Rasseln und Blubbern. So, als ob nach einem Unfall die Lunge mit irgendeinem Gegenstand durchbohrt wäre.
Grrrrrrrrrrrr!!!!! Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!!!!!!!!!!!! Der Hund war äußerst aggressiv und ich hatte - was ich ungern zugebe - Angst! Nackte, panische Angst!!!
Ich musste raus hier, das Bivvy war kein Schutz, sondern eher ein Gefängnis! Ich wollte schon nach draußen stürmen, da fiel mir ein, dass ich mich – außer mit meinen Fäusten – mit nichts verteidigen konnte. Scheiße…was kann ich wohl als Waffe verwenden? Mit einer Ködernadel könnte ich wohl nur einen vorlauten Hamster in die Flucht schlagen. Ich kann ja auch ein Boilie spitz lutschen und damit zustechen, selbst dieser wahnwitzige Gedanke kam mir. Immer einen blöden Schmäh auf den Lippen/in Gedanken, selbst in Streßsituationen – ja, so bin ich nun mal.
Plötzlich hörte ich einen Schrei, tief und unmenschlich, der mich unweigerlich an die Zombiefilme Mitte der 80iger Jahre, erinnerte. Da schoss es mir durch den Kopf und ich kombinierte – Zombie/Friedhof der Namenlosen/die Zeltheringe, die ich vor Stunden in den Boden rammte und so vielleicht irgendwem in seiner Ruhe störte….das darf doch nicht wahr sein, ich schnappte mir einen Bankstick (die einzig brauchbare Waffe) und trat vor das Zelt.

Draußen angelangt, sah ich durch den Schein meiner Stirnlampe ein Wesen, das meinen Mund je austrocknen ließ. Ich hatte das Gefühl einen Sandsturm in der Mundhöhle zu haben und ein ängstliches, hilfloses Krächzen verließ meine Lippen. Ungefähr 10m vor mir stand ein zombieartiges Wesen. Seine Kleidung, die man bestenfalls als Lumpen bezeichnen konnte, merkte man den jahrelangen Zersetzungsprozess in feuchter, kalter Erde an. Modriges Fleisch hing an seinen Knochen, wo sich dutzende Maden tummelten. Leere Augenhöhlen starrten mich an und in Zeitlupentempo torkelte das Wesen aus der Hölle auf mich zu.
Die Stimmung von Sarah änderte sich sofort und aus dem aggressiven Knurren, wurde ein klägliches Winseln und der Hund schaltete den Rückwärtsgang ein.
„Na du bist mir ein schöner Held – wenn es eng wird, ist man halt immer auf sich allein gestellt!“
Mit voller Wucht rammte ich der Gestalt den Bankstick in die Mitte des Brustkorbs und dutzende Würmer und anderes Krabbelgetier fielen mir aus der Wunde auf die Hände. Ich musste würgen und meine Magensäure rebellierte. Mit einem Ruck zog ich den Bankstick wieder aus der Kreatur und wich einige Meter zurück. Die Kreatur stieß einen furchterregenden Schrei aus, machte sich aber weiter auf den Weg mich zu attackieren. Da erinnerte ich mich, dass es nur einen Weg gibt, Zombies in die ewigen Jagdgründe zu schicken – man musste deren Gehirn zerstören.
Da Angriff noch immer die beste Verteidigung ist, sprang ich den Untoten mit beiden Füßen voran an und beförderte ihn in Richtung Boden. Ich schwang den Bankstick und drang damit durch seine Augenhöhle in Richtung Gehirn. Mit einem schaurigen „Knacks“ drang der Erdspieß durch den Hinterkopf in den Waldboden, ein kurzes, letztes Röcheln und schon stand es – Carphunter 1 : Zombie 0!
Danach taumelte ich Richtung Donau um meine Hände zu waschen. Alter Schwede, was zum Kuckuck geht hier vor sich. Ich trocknete gerade meine Finger an der Hose, als ich meinen Hund wieder Knurren hörte – obwohl ich normalerweise ein Atheist bin, schickte ich ein Stoßgebet in den Nachthimmel von Wien: „Nein! Bitte nicht noch so eine abstoßende Kreatur, Herr im Himmel hilf!“
Aber der Herr im Himmel scheißt auf Opportunisten, die ihn nur in Notfällen anwinseln und so schickte er mir einen zweiten Ausbund der Hölle.
Vor mir baute sich ein weiblicher Zombie auf und so skurril es vielleicht klingt, sie hatte einen Holzfuß und die Stofffetzen bedeckten nur eine Titte. Die andere hing mehr lasch als knackig bis zu ihrer Hüfte herab.
„Na super…da besucht mich endlich mal ein leicht bekleidetes Mädchen beim Fischen und dann sowas..“
Sie torkelte auf mich zu und ich fand den Bankstick nicht, verdammt etliche Angelkollegen meinten ja schon, dass mir meine Schlamperei mal zum Verhängnis wird, aber das es so endet, dachte wohl keiner.
Und genau in diesem Moment machte Sarah endlich einmal was Nützliches und sie attackierte die Gestalt und riss ihr die entblößte Titte vom Körper. Ach du Scheiße, für diese Aktion werde ich bis ans Ende meiner Tage im Fegefeuer aller Emanzen schmoren. Damit nicht genug, wendete mein Hund und schnappte sich auch noch das Holzbein von der Eintittigen und lief damit auf und davon.
„Sarah! Na bring das Stocki…sei brav – Bring!“
Und siehe da, endlich kapierte sie das simple Spiel und sie brachte mir das Holzbein. Das Zombieweib robbte am Boden in meine Richtung, aber sie hatte nun ihren Schrecken verloren. Mit der Prothese zerschlug ich ihr den Schädel und damit auch ihr Gehirn.
Carphunter 2 : Zombie 0

Aber die Glückssträhne hatte ein jähes Ende, denn aus Richtung des Friedhofes stolperten nun Zombie um Zombie auf mich zu. Der Erdspieß war unauffindbar und die Prothese lag in Trümmern bei der Eintittigen. Als meine Hündin den Massenauflauf der Untoten checkte, nahm sie Reißaus und überließ mich meinem Schicksal. Einem Zombie – der mich seltsamerweise an einen Moderator eines Karpfenfischerforums erinnerte – bohrte ich noch zwei Zeltheringe in die faulenden Ohren, aber die sterbende Kreatur riss mich gen Boden und schon beugten sich weitere Zombies über mich und öffneten ihr scheußlich stinkendes Maul, um mich bei lebendigen Leib zu verspeisen. Ich öffnete meinen Mund um ein letztes Mal nach Hilfe zu rufen….


PIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEP, da kam mir ein Donaugelber zu Hilfe. Schweißgebadet schälte ich mich aus dem Schlafsack und stürzte zu den Ruten. Mein Pelzgesicht verfolgte mich und beobachtete mich genau, als ich die Rute aufnahm, die Bremse der Spule zudrehte und der Brachialdrill begann. Ach du meine Güte….es war nur ein beschissener Traum – ich konnte es gar nicht fassen. Mit krummer Rute stand ich nun am Donauhafen und drillte meinen ersten Flußkarpfen, als ich hinter mir ein Knacken hörte…ängstlich drehte ich mich um und da starrten mich im Dunkeln zwei leuchtende Augen an. Sarah knurrte kurz und schon verfolgte sie den dort hockenden Feldhasen.
„Sarah – bleib! Hier! Verdammtes Hundsviech!“

Dienstag, 2. März 2010

Erste Kurzsession, erster Schneider!

Vorbei die Zeit, in der ich mit weinendem Auge zum Fenster rausgestiert und das Schneetreiben beobachtete.
Vorbei die Zeit, in der ich völlig frustriert Cinderellas "Long cold Winter" lauschte.
Gestern war es so weit, raus ans Wasser, um völlig entspannt kurz nach dem schmelzen des Eis, abzuschneidern.
Am Sonntag Nachmittag mischte ich mir meinen Stickmix "Extremestinki" zusammen und vertrieb so meine Frau vom Balkon - der Geruch war ihr zu heavy. :-)
O-Ton: "Pfui Teufel, was ist denn das für ein perverser, süßlicher Fischgestank?"
Ein teuflisches Grinsen huschte über mein Gesicht: "Das meine Holde ist der Duft den die Karpfenmonster lieben!"
Auch meine Hunde drehten bei diesem Geruch am Rad und wollten unbedingt Richtung Balkon - hehe!



Am Montag in der Früh war es dann so weit, das Tackle runter ans Wasser geschleppt und erstmal aufgebaut. Ich genoß jede Sekunde, ein starker Wind blies mir ins Gesicht, aber die Sonne sendete ihre wärmenden Frühjahrsstrahlen. Teilweise war noch Eis am Wasser, gerade im Bereich der versunkenen Bäume.

Das Wasser gefühlte 0,5cm kalt, aber es war mir egal. Schnell 2 14mm Pop Ups montiert und ins kühle Nass befördert und es begann das warten.
2 Pfeifenfüllungen mit Ashton Artisans Blend erleichterten mir dies.

Das sich in diesen 8Std nichts tat, versteht sich fast von selbst, aber es war spannend dem Eis beim Schmelzen zuzusehen, fast so nervenzereissend, wie in einem Teil der Korda DVD Reihe, als der engl. Göbe den Wurm verschmähte.

Fakt ist, der Frühling ist da - it`s hunting Time! :-)