Dienstag, 27. Juli 2010

Geburtstagsfischen nach Mausrocker`s Art und der Beginn der Lebensmittelkrise!


Leider muss ich gleich zu Beginn des Berichtes etwas abschweifen, aber wem interessiert schon mit welchem Tackle ich am Wasser knotze und welche Knödelbude mein Vertrauen genießt, ist auch hinlänglich bekannt.

In Kürze – nämlich morgen – wiederholt sich zum 39. Mal, der Tag meiner Geburt. 39 Jahre….bist du denn deppat….die letzten Jahre vergingen wie im Fluge. Und wenn ich nach einem Nachtdienst mein Spiegelbild betrachte, da rinnt mir der kalte Schauer den Rücken runter. Das Antlitz eines chinesischen Faltenhundes kann man dagegen schon als glatt bezeichnen. Augenringe wie Horst Tappert in seiner Glanzzeit als Kommissar Derrick…
Ganz zu schweigen von den Geheimratsecken, die bereits bis zum Genick reichen… Haare wuchern dort, wo sie eigentlich nichts verloren haben. Aus den Nasenlöchern und Ohren sprießen borstige Ungetüme. Der Nasenhaarschneider ist mein ständiger Begleiter und die Nachbarskinder begrüßen mich mit „Grüß Gott!“ und innerlich verfalle ich dabei, wie eine sturmreif geschossene Ruine. Ein Jahr noch, dann bin ich 40ig und in 10 Jahren…. ich will gar nicht weiterdenken. Es ist zum bitterlich weinen.
Gut, der Rüssel steht noch wie ein Zinnsoldat, aber die Morgenlatte kann man mittlerweile nur mehr als „Halbangenehmen“ bezeichnen.
Der Zahn der Zeit nagt und ich befinde mich in der „Midlife crises“, oder wie ich sie nenne, die Lebensmittelkrise. Immer öfter ertappe ich mich dabei, dass ich mir wünsche nochmals 18 zu sein und ohne Rücksicht auf Verluste um die Häuser zu ziehen. Wenn ich heutzutage in einem Beisl einen Absturz erlebe, bin ich eine Woche krank…
In einem Jahr sollten dann auch verschiedene Vorsorgeuntersuchungen beginnen und ich „freue“ mich schon jetzt auf die Wurschtfinger des Urologen.
Tjo….so geht’s mir in letzter Zeit…grüble übers Leben, oder den Sinn des Lebens und treibe mich im Netz der Weisheit rum.
Ich werde alt….steinalt


Heute stand ein Geburtstagsfischen an – ich hab zwar erst morgen, aber nur heute Zeit gehabt um ans Wasser zu kommen.
Und ich fischte nach Mausrocker`s Art – völlig releaxt nach dem Nachtdienst fuhr ich nach Hause, ging mit dem Hund ne Runde, drehte den Rechner auf und trank gemütlich einen Kaffee und erst um 09:30h warf ich die Montagen vor das Seerosenfeld. Auf den „örli Börd“ machte ich einen Riesenhaufen – tjo, bis er völlig zugeschissen war.

Es war eine eigene Stimmung am Altarm und ich war mir noch nie so sicher, dass ich einen Bären fange. Voller Selbstbewusstsein lungerte ich hinter den Ruten und wartete auf den Run – der nach rund 2Std auch kam.

Nach unspektakulärem Drill zog ich den Wauz über den Kescher und atmete tief durch – jawoi, die schönsten Geburtstagsgeschenke macht man sich immer noch selbst!



Nach dem Fotoshooting rief ich den Mausrocker an und gebe hier das Telefonat im Originalton wieder:

„Dere Hager! I kann scho wieder heimfahren, i hob mein Geburtstagsfisch!“
„Wos echt? An Bären?“
„Jo, an sehr massiven!“
„Oida, du bist doch Gottes räudigste Nutte auf Erdboden – Petri Heil du Giassa! Wie schwer?“
„Sog i da ned – i schick da des Foto!“
„Na dann zah an, dass du heimkommst, i bin neugierig!“

Zu Hause angekommen „rieb“ ich ihm das Foto auf Skype – sein Kommentar:
„Oida!“
„Oiiidaaaaaa!“
„Oiiiiiidddaaaaaaaaa!“

Und schon geht’s mir mit meiner Lebensmittelkrise etwas besser – scheiß au, für so an Fisch kann die Prostata sogar so groß werden wie ein Kürbis und da Onkel Doktor kann Fingerl wie ein Freistilringer haben – des steck ich schon weg! Muhahahahahahahahahaha!!!!!!




Nur Digge!!!!!

Donnerstag, 15. Juli 2010

Ein Platz im Seerosenfeld!

Es empfiehlt sich, zum Text, dass Video „mitlaufen“ zu lassen – ansonsten könnte man meinen, dass mir der Busch den letzten Verstand geraubt hat…Muhahahahaha!

Und wehe, es kommt jemand auf die Idee, mich nun Schlagerfuzzi zu nennen!


Sommermorgen über blühendem Land,
Schon seit 3h Früh fahr ich mit Rad und Anhänger am Straßenrand.
Bei jedem Wagen, der vorüber fuhr, wurde der Kopf geschüttelt.
Auf einem Fahrrad kam da ein Mädchen her,
Und sie sagte: "Ich bedaure Dich sehr".
Doch ich lachte und sprach: "Ich brauch keine weichen Daunen."
Ein Platz im Seerosenfeld, der ist immer frei,
Denn es ist Sommer und was ist schon dabei?
Die Karpfen springen und es duftet nach Heu,
wenn ich träume. Mmmh
Ein Platz im Seerosenfeld zwischen Stengeln und Schlamm.
Und die Sterne leuchten mir sowieso.
Ein Platz im Seerosenfeld, den such ich mir
ganz alleine.


Etwas später lag mein Fahrrad im Gras
Und so kam es, dass ich die Zeit vergaß.
Tja, Fischen ist wohl mein Leben.
Auf einmal rief ich, es ist höchste Zeit,
schon wird es dunkel und mein Weg ist noch weit,
Doch ich lachte und sprach: "Ich hab noch einen Juli Göbn zu fangen"
Ein Platz im Seerosenfeld, der ist immer frei,
Denn es ist Sommer und was ist schon dabei?
Die Frösche quaken und es duftet nach Heu,
wenn ich träume. Mmmh


Ein Platz im Seerosenfeld zwischen Stengeln und Schlamm.
Und die Sterne leuchten mir sowieso.
Einen Platz im Seerosenfeld find ich immer wo,
ganz alleine. Mmmh
Ein Platz im Seerosenfeld, der ist immer frei,
Denn es ist Sommer und was ist schon dabei?
Die Grillen singen und es duftet nach Heu,
wenn ich träume. Mmmh
Ein Platz im Seerosenfeld zwischen Stengeln und Schlamm.
Und die Sterne leuchten mir sowieso.
Einen Platz im Seerosenfeld find ich immer wo,
ganz alleine.




Na na na na na
Einen Platz im Seerosenfeld und was ist schon dabei?
Na na na na na, Mmmh
Einen Platz im Seerosenfeld,
Einen Platz im Seerosenfeld,

Der ist immer frei denn es ist Sommer.

Sonntag, 4. Juli 2010

Extreme Hitze und Fisch mit Potential

Nach dem Kracher letzten Sonntag, gierte ich diese Woche natürlich wieder ans Wasser – man muss die Kuh melken, solange sie Milch gibt, außerdem kommt die Sommerflaute schneller, als uns lieb ist.
Die Woche war glühend heiß, Temperaturen jenseits der 30° und man war in einer richtigen Zwickmühle. Einerseits suchte man den Schatten, um nicht in der Mittagszeit zu verglühen, andererseits warteten genau in diesem Schatten Milliarden von Blutsaugern. Ich hab ja schon viel erlebt, aber was sich momentan in den Donauauen abspielt…dagegen ist Graf Dracula ein wassertrinkender Vegetarier.

Am Platz um 5h morgens angekommen spielt es sich so ab: ich ließ das Tackle ins Gras fallen und schon stiegen hunderte Gelsen daraus auf und fielen über mich her – ich schlüpfte so schnell es ging in die Fleecejacke und Hose (in dieser Panier komme ich zwar vor Hitze fast um, aber das Fleecematerial durchstechen die Biester nicht) und setze meinen Tropenhut auf, um danach die Ruten startklar zu machen. Der Gelsenschutz kommt erst danach auf die Haut, nachdem ich die Montage im Wasser habe – hätte da ein ungutes Gefühl, wenn ich mit Gelsenschutzmittel getränkten Fingern, den Boilie befingere. Beim aufziehen des Köders am Haar hocken bereits etliche Blutsauger an der Hand – es ist wie gesagt absolut abartig. Sobald die Ruten ausgeworfen sind, schmiere ich meine freien Körperstellen großzügig mit Sin-Kov ein – dieses Ritual erneuere ich alle 1-2Std.

Mittlerweile trage ich das Gelsenmittel sofort auf, anders ist es nicht mehr zum Aushalten.


Am Mittwoch besuchte ich den guten alten Krüppelbaumplatz und dort durfte ich einen Fisch fangen, der mein karpfenverseuchtes Herz höher schlagen ließ – noch relativ kurz, fette Wampe, kleiner Schädel und eine noch lange Schwanzwurzel, das Bäuchlein hat also noch Zeit sich auszubreiten. Noch selten einen Fisch gesehen mit mehr Potential. Das wird der nächste Ausnahmefisch, dessen bin ich mir absolut sicher.

Am Samstag traf ich mich mit dem Trapmaster auf einem neuen Platz, den wir sogleich den Namen Truthahnplatz gaben. Es war ein ziemlicher Marsch ins ärgste Dickicht und dort war es gelsentechnisch am Allerschlimmsten – unpackbar was der Mausrocker und ich dort erlebten – absolut BÖSE!!!!
Wir beobachteten Göbe, die völlig lethargisch im Mittelwasser standen oder gemächlich schwammen – Fuck, so schnell kann es gehen, vom extremen Fangerfolg bis hin zur Aussichtslosigkeit…
Nachdem ich zusammenpackte, ging ich die paar Meter zum „Meter aus Meidling“ um mich zu verabschieden. Der Mausrocker hatte bereits etliche Wucherungen am Hirn, die auf heftige Gelsenattacken schließen ließ, war aber trotzdem guter Dinge – „Ok Alex, ich wünsch dir was – zah außa no an Bären!“ – was ihm aber an diesem Tag nicht gelang.



Heute war ich ebenfalls im Dschungel – und alles gleich wie am Tag zuvor – Milliarden Plagegeister und keine Aktion an den Ruten.

Wenn es heiß bleibt, dann brauchen wir wenigstens einen stärkeren Wind, der die Dicken ein bisschen munter macht. Ansonsten wird es sehr zäh werden – scheißegal, der Eiserne wird trotz allem sein Glück versuchen.