Freitag, 15. Oktober 2010

Weitere Beichte eines Selbstdarstellers!


Der erste Reif bedeckt glitzernd den Boden, das Laub verfärbt sich in unzählige Gelb/Braun/Rot Farbtöne, das der Herbstwind von den Ästen bläst und dichter Morgennebel liegt über dem See.
Oktober! Mein Monat, ich liebe ihn! Zu keiner anderen Jahreszeit bin ich lieber am Wasser.

Die Rüsseltiere futtern sich bei abkühlenden Wassertemperaturen ihren Winterspeck an und ich hoffe, den einen oder anderen Dicken „verhaften“ zu können.


Wieder zierte ein roter Strich meinen Dienstplan und wieder knotzte ich für 8 Tage und Nächte an der 28ha Schottergrube.

Das Jahr 2010 beschenkte mich schon reichlichst und so hatte ich keine Ziele – ich wollte abschalten. Einfach den Kopf frei bekommen, blutrote Sonnenuntergänge und nebelige Morgenstunden genießen. Wenn dann noch ab und an der ATTs Empfänger heult, würde ich glückselig sein.
Dieses Mal testete ich die günstige Range von Boilie and More „Open Water“ und die restlichen Drachenkugeln.


Schnell war der Krempl am Steg aufgebaut und es wurde ausgiebig gefüttert. „Fressts nur meine Wasserschweinchen, bald zwingt euch euer Stoffwechsel zum (Fast)Stillstand.“

So sehr ich diese Jahreszeit auch mag, aber ich werde doch immer etwas wehmütig, wenn sich die wärmende Sonne immer zeitiger am Horizont verabschiedet und man sofort die kühle Luft am Körper spürt.


Es ist so wie das Amen in der Kirche, nach dem (heiß und innig geliebten) Herbst, kommt der (total verhasste) Winter, wenn es nach mir ginge, käme nach dem Monat November, sofort der März. Kein Schwein – schrullige Wintersportler ausgenommen – braucht Väterchen Frost. Weihnachten ließe sich genauso gut am 30. November feiern und dieser Tag würde sich auch für den Jahreswechsel eignen – was soll`s, ein Besäufnis weniger. Um 18 h Bescherung und um 00:00 „blattlwach“ mit einem Sektkorken im rechten Augapfel, unter dem Christbaum.

Aber es hilft kein Winseln, es ist so, wie es eben ist.


Gefangen hab ich an diesen 8 Tagen relativ gut – vor allem auch mit den „Open Water“ Boilies und ich bin immer mehr von meiner These überzeugt: hast du die Gelben am Futterplatz und die Bürschchens fressen, dann saugen sie alles Fressbare ein und ja, auch über einen längeren Zeitraum, die Zeit der Kleisterkugeln ist endgültig vorbei.

Ich lass die Spezialisten im Netz der Weisheit weiter über die perfekte Kugel, die ja so viele PB beschert und wie eine Pershing II durch den Verdauungstrakt schießt, philosophieren.
Nur mit qualitativ hochwertigen Kugerln, die unbedingt die 10 Euro Grenze sprengen müssen, kann man langfristig fangen. Na sicher, ganz eurer Meinung – Gäääähhhhn! Die Selfmade Abteilung spricht überhaupt davon, dass man mit konserviertem Köder niemals langfristig Erfolg haben kann und der (gem. Konservierer) zudem überaus schädlich ist. Na sicher doch, bin ganz bei euch, vielleicht hab ich mir die Fänge, in den letzten Jahren nur eingebildet. Und wir Menschen ernähren uns ja nur konservierungsfrei. Das ich nicht lache…

Aber ich lass ihnen den Glauben, solange ich mir den Meinen auch behalten darf.


Gefangen wurde auch wieder der Geschwürschuppi (den ich nicht wieder fotografierte)vom letzten Mal, auch einer von den seltenen Spieglern!
Fazit: 2 10+ - etliche Fische zwischen 6-10kg, kurz und knapp, ich bin glücklich nach Hause gefahren.


Zum Abschluss möchte ich noch das Thema Fangberichte/Selbstdarstellung und Co. anreißen. Es gibt im Netz der Weisheit und leider Gottes auch auf freier Wildbahn eigenartige/entrische Figuren, die meinen, man könne in die Privatsphäre fischender Kollegen eingreifen…
Leute, wir sind nicht in Nordkorea, es sollte doch jedem frei stehen, ob er Fangberichte schreibt oder nicht. Mir z.B. ist jeder Fangbericht lieber, als die 500.000 Diskussion welches Rod Pod, welche Rute, oder welche Abhakmatte wohl denn die Beste sei.
Außerdem ist jeder Fangbericht natürlich auch eine gewisse Selbstdarstellung, es sei denn, man schreibt Fangberichte über die Fänge von Kollegen, was ja auch nicht wirklich Sinn der Sache ist.
Kümmert euch besser um euer eigenes armseliges Leben oder eure eigene armselige Fischerei, als hier irgendwem Vorschriften machen zu wollen, aber ich glaube das wird nichts mehr, denn:

Was Mäxchen nicht lernt, lernt Max wohl nicht mehr!

Leben und leben lassen!



P.S Kurz vor der Heimfahrt bekam ich einen Anruf von Hannes No Fuck und er erzählte mir: „Herst Willy, moch mi ned narrisch, auch wir von DB haben eine günstige Range….“ Muss ich wohl auch diese noch heuer testen… :-)