Samstag, 30. April 2011

Pieeeeeeeeeeeeeeep!!!!!!!!!!!!!

....und wieder steh ich mit krummen Stock im Busch und dem Drill nach zu urteilen, ist es ein größeres Exemblar - er schwimmt stur in eine Richtung und setzt sein Gewicht ein! "Yeahhh, der erste 15+!" - geht durch meinen Kopf... Als er das erste Mal nach oben kommt, bin ich ein klein wenig enttäuscht... "Doch kein 15+, nicht einmal ein 10+....so kann man sich täuschen!" Kurz danach liegt er auf der Matte - ein makelloser Schuppi mit rund 8kg!
Ich mache trotzdem ein Foto...was sind schon Kilos! Wenn man sich wegen eines so schönen Fisch nicht mehr freut, sollte man das Hobby wechseln und zum Schwarzpeterlzupfen anfangen! :-)
Danach tut sich nicht mehr viel, ich entdecke die Unterkunft eines Spechtes und mache ein Foto!

Jetzt will ich natürlich ein Foto, wo der Hausherr seine Unterkunft verlässt, oder eben wieder heimkommt. Ich stehe eine halbe Stunde mit der Nikon im Anschlag und bekomme schon fast einen Krampf, als mir dieses Foto gelingt. Nicht perfekt, aber wenigstens was...

Es ist einfach herrlich, seinen Tag am Altarm zu genießen!

Dienstag, 26. April 2011

Es dampft….


5. August 1980 05:30h früh!
Ein 9-jähriger Junge und sein Vater streiften durch die obersteirischen Wälder um Pilze zu sammeln. Sie befanden sich in einem Waldgebiet, dass von Einheimischen „das tiefe Tal“ genannt wird. Es liegt am Ortsende Mürzzuschlags, Richtung Neuberg.

Der Junge liebte die Natur, aber er hasste den steilen Anstieg, um von der Bundesstraße in den Wald zu gelangen. Freche Eichelhäher meldeten sofort mit lautem Gekrächze, das Eindringen 2er homo sapiens in den Wald. Der Vater spornte den quengelnden Sohn mit den Worten: „Kumm, kumm mei Wufferl!“ – an. Das T-Shirt klebte am Körper des Jungen und hartnäckige Fichtenzweige kratzten auf der Haut, wenn man sich an eng aneinander stehende Bäume vorbeizwängte.
An einer Lichtung erspähte der Bub ein Reh und da es die halbe Nacht wie aus Eimern schüttete, dampfte es im Wald, wie in einem Riesenkochtopf. Die Luft war voll mit Düften wie Waldboden, Tannen, Fichten und wenn man sehr konzentriert schnupperte, glaubte man tatsächlich, man könne die Herren- und Steinpilze riechen.
Mit diesem Erfolg vor Augen, stieg die Motivation und es dauerte nicht lange, bis der Junge den ersten Herrenpilz fand, ihn im Wald grob putzte und voller Stolz in den Jutesack steckte.
Es war eine schöne Zeit, gänzlich ohne Game Boy und PC-Spielen und er lernte, wenn es im Wald wegen der hohen Luftfeuchte so richtig dampft, es Erntezeit ist und die beiden Waldschraten kamen an solchen Zeiten immer mit genügend Pilzen nach Hause.



25. April 2011 07:00h früh!

Ein in die Jahre gekommener, etwas überwuzelter Karpfenfischer, erreicht ziemlich erschöpft den Platz am Donaualtarm. Es hat die halbe Nacht geregnet und so baute er sein Tackle in der feuchten Aulandschaft auf. Endlich waren die Köder vor den Unterwasserhindernissen platziert und das Warten begann. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit dampfte es in der Au wie in einem Kochtopf und er erinnerte sich an seine Kindheitstage…. „Wenn es dampft, dann ist Erntezeit“ – ging ihm durch den Kopf und er musste schmunzeln.



Schön, wenn man am Wasser knotzt und sich 100% sicher ist, dass es gleich scheppert und so war es dann auch – zwar kein Riese, aber der Mensch freut sich!

Lasst es dampfen!


Donnerstag, 21. April 2011

Die Streiche der Phantasie!

Schon als Kind hatte ich eine „blühende Phantasie“ und mit diesen Worten verteidigten mich meine Eltern vor der Außenwelt! Eine blühende Phantasie, klingt wohl besser, als zugeben zu müssen, dass der jüngste Sohn einen leichten Huscher besitzt!

Auch noch jetzt, mit knapp 40ig Jahren, rettet mich meine kindliche Phantasie, durch manch unangenehme Situation und bringt mich durch den beschwerlichen Alltag. Es ist wohl schöner, mit einem infantilen Lächeln in der Visage durchs Leben zu rennen, als aufzumagazinieren und mit irrem Blick, ein paar Luftwegatmer zu liquidieren.

Folgende Story hat ebenfalls viel mit Phantasie und Wahrnehmungsstörungen zu tun, es gibt 2 Versionen und ich weiß beim besten Willen nicht mehr, welche sich zugetragen und welche der Clown in meinem Kopf erfunden hat.

Ich fang der Kurzweil wegen einmal mit der Kürzeren an:
Alex „Sludge“ Hager, se King of Auenland und meine Wenigkeit unterhielten uns wie so oft auf Skype. Ich wollte ihm nur mitteilen, dass ich am Di. und Mi. Zeit hätte, am Altarm zu fischen. Präpotent wie der Mausrocker nach seinen heurigen Fängen nun mal ist, kam von ihm wie aus dem Stoppelgewehr geschossen, die Antwort: „Dienstag am Platz Cosmic Egg! Mittwoch am 135er!“
Nicht mehr nicht weniger… Kurz und knapp voller Selbstbewusstsein und Präpotenz!


Die andere Version der Geschichte ist jene:
Ich weiß zwar nicht mehr wie ich an jenen Ort gelangte, aber ich war hier – leibhaftig! Inmitten eines Jahrmarkts, inklusive Freakshow…. Ich schlenderte von Zelt zu Zelt, als ich plötzlich vor einer schäbigen Behausung stand, an der ein Schild prangerte: „Wollen Sie wissen was Ihnen die Zukunft bringt? Madam Crack lüftet für 2 Euro den Schleier und bringt Licht ins Dunkel! Kommen Sie, treten sie ein!“

Ich überlegt kurz, trat aber alsbald zögerlich ein. Da sich im Vorraum keine Menschenseele befand kam ein zittriges „Halloooo, ist da wer?“ – über meine Lippen. „Sie müssen durch den schweren Vorhang vorbei zu mir kommen, junger Mann – schallte es mit krächzender Stimme retour. Ich hielt den staubigen Vorhang mit der linken Hand zur Seite und trat ein. Und da sah ich die Wahrsagerin das erste Mal….ich war schockiert! Ein hässliches, verschrumpeltes altes Weib, die Haare blondiert, dass einem vom Anblick fast speiübel wurde. Der hobbithafte Körper über und über tätowiert, mit einem dreckigen Grinsen in der Fresse, begrüßte sie mich.
„Bitte setzen Sie sich junger Mann, Sie erinnern mich an ein Meerschweinchen, dass ich mal besaß und das mir seinerzeit sehr ans Herz gewachsen ist!“
Die redet in Zungen die alte Schachtel, dachte ich bei mir und nahm angewidert vis a vis, hinter einer großen Glaskugel Platz. „Was wollen`s denn wissen? Liebe, Beruf, Hobby…..? Da ich erstens schon verheiratet bin und mich zweitens die Hockn nicht interessiert, befragte ich sie sofort, wie es denn bei meinem geliebten Hobby der Boiliewackerei weitergeht und welche Plätze ich denn bei der nächste Session unter Beschlag nehmen sollte?
„Aha, ein Karpfenfischer sind`s – krächzte der Zauck - warten Sie einen Augenblick, ich werde den roten Drachen befragen und schon sabberte sie mit der Glaskugel, die sofort rot zu schimmern begann.
„Ich sehe ein Ei…..ein kosmisches Ei und eine Zahl…sie verschwindet wieder…nein, jetzt kann ich sie lesen: 135ig!“

Teufel, darf das wahr sein – jenes Weib, das aussieht wie eine runtergekommene 2 Dollar Cracknutte, weiß von diesen Plätzen….nichts wie hin…!


Das waren also die 2 Geschichten, quasi der Prolog, der nun folgenden Story und selbst wenn ihr mir ein Messer an die Gurgel setzt, ich weiß wirklich nicht mehr, welche nun wahr ist – jene vom Mausrocker, oder jene der Wahrsagerin, die den „LOOK-A-LIKE 2 Dollar Cracknutte“ gewonnen hätte. Rückwirkend betrachtet, verschmelzen die 2 Charaktere auch immer mehr, in eine homogene Masse – in einen Urbrei sozusagen! Der Sludge wird mir wohl verzeihen, ich mein`s ja nicht bös!

Es kam der Dienstag und ich knotzte mich – fast „hündisch gehorchend“ – auf den Kosmischen. Es war ein herrlicher Frühlingstag – einzig, der in den Knochen steckende Nachtdienst, machte sich mit tonnenschweren Augenlidern bemerkbar. Der anfängliche Optimismus (heute geht sicher was) schlug von Minute zu Minute in Pessimismus (das wars….ned amoi wenn du no 20 Std hier hockst, faungst do wos) um. Kein Fisch ging auf, kein Windhauch ging – absolut tote Hose und so verfluchte ich beim nach Hause fahren, den Hager sowie die Wahrsagerin! Warum zum Teufel höre ich auf so ein Schlampengesocks?!

Am nächsten Tag wollte ich es wissen und ihr dürft 3mal raten, wo ich meine Montagen versenkte – genau, Platz 135! Es war ein typisches „Sydney Youngbloodfischen“ (all we can do, is sit and wait) oder von mir auch liebevoll „Russian Hunting“ genannt!
Nach kurzer Zeit – ohne Biss – raschelte es im Gebüsch und aus dem Dickicht schälte sich die Wahrsag… ähm der Hager.
„Oida, wos mochst du auf mein Plotz…?“ „Wos hasst dein Plotz du Wacha, do hob i scho gfischt, do bist du no mit da Trommel um den Christbaum grennt!“
Jop, das war unsere nette Begrüßung. Und gerade als er aufbaute, lief eine meiner Mühlen ab – ich nichts wie hin (ihr wisst schon die Unterwasserhindernisse) und gab dem Gelben saures. Als ich ihn von den Hindernissen weg hatte, öffnete ich die Bremse und ich konnte ihn ausdrillen – der Meidlinger Meter kescherte ihn und auf der Matte lag der erste 10+ des Jahres 2011! JAWOI!!!!!!!! So schön kann es sein, gefangen mit der Dragon Baits „River Range“ fischig, am Schneemanderl.


Nach anfänglichen lustlosen Herumgefische, hab ich nun Blut geleckt – jetzt geht’s au!

P.S Mein Dank gilt der Wahrsagerin, die zwar urgrindig aussieht, aber dieses Mal recht hatte!

Nur Digge!

Montag, 18. April 2011

Schneller als sein Schatten….


Letzten Samstag war es wieder soweit – mein Mountainbike wurde gesattelt und mit frischem, leckerem Hafer versorgt. Und wie ein Krieauer Traberchampion vorm Start – unruhig zappelnd – musste ich es beruhigen: „Ruhig Brauner….gaaaaaanz ruhig….Brrrrrrrr Brrrrrrrrrr!“
Minuten später machte ich die Etrichstrasse unsicher – es begleitete mich via I-Pod Hank Williams der III. Wer auf rotzigen Country steht, wird hier bestens bedient. Er sang von Liebeskummer, Whiskey und zerrütteter Familie, während ich dem Gaul bei der Rampe Freudenauer Hafen, die Sporen gab.

Ziel meines Ausrittes war der berühmt/berüchtigte Ameisenbaumplatz am Donaualtarm. In Windeseile – nicht umsonst nennt man mich auch „das Wiesel von Schwechat“ – schickte ich die Rigs, mit der Schneemannkombi „süß-sauer“ und „süß-fischig“ (ähnlich meiner Bestellung im Chinarestaurant, dort aber der Einfachheit halber M 13 genannt) Richtung 10° kalten Fluten.



Das Warten begann und wurde von 2 Pfeifchen, befüllt mit Erinmore „Balkan“ versüßt. Ich genoss die absolute Ruhe und fiel in eine regelrechte inwendige Tranquilität.
Pulsschlag 15 (ähnlich eines Meeressäugers) Blutdruck 110 zu 75 (fast wie ein Neugeborenes) Sauerstoffsättigung des Blutes – naja, den Wert vermieste mir der Erinmore „Balkan“ – wurscht, drauf geschissen!

Plötzlich hörte ich folgendes Geräusch: „Patsch, Patsch, Patsch, Patsch……Wupp, Wupp, Wupp, Wupp….“ Und wie jeder, der sich öfters am Wasser aufhält, sofort weiß: „Ui, ein in die Luft steigender Schwan!“
In Teilen einer Sekunde schoss es mir durch den Kopf, dass ich ein solches Foto haben will! Im Stile eines Lucky Luke – der ja bekanntlich schneller als sein Schatten war – griff ich zum Stativ und schnappte mir die Kamera, die aber die Voreinstellung zum Fangfoto gespeichert hatte – und schon zog der weiße Flugsaurier an mir vorbei – keine Zeit mehr für eine kurze Verschlusszeit und so knipste ich ihn und hoffte, dass das Ergebnis nicht allzu schlecht sein würde.



Fischtechnisch tat sich nichts – kein Piep. Tja was solls, kann ja nicht immer laufen. Bei der Heimfahrt besuchte ich noch Alex, der mit Horst am anderen Altarm knotzte und zwar im unwegsamen Gelände, dort wo sich ansonsten nur Biber und Grizzlys rumtreiben. Tjo, Mut kann man nicht kaufen – in diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!

Dienstag, 12. April 2011

Die verblühten Krokusse!

Heuer im Frühjahr hatte ich einen echten Hänger und damit meine ich nicht meinen kleinen Prinzen, der sein Köpfchen auf halb 6h emotionslos hängen lässt. Nein, der begrüßt mich noch immer jeden Morgen, stramm wie ein Zinnsoldat!
Der Winter ging und ich blieb zu Hause knotzen – gut, ich war auch sehr viel in der von mir heiß und innig geliebten Verschubhockn – wer hier ein wenig Ironie herausliest, ist auf dem richtigen Weg!
All meine Kollegen waren schon am Wasser und die meisten auch erfolgreich – ich hockte daheim und genoss Stumpen aus Kuba und Honduras und trank dazu leckeren, feinsten Rum oder herrlich torfigen Single Malt.
Allein beim Gedanken meinen Anhänger zu packen und Richtung Altarm zu radeln, trieb mir Schweißperlen auf die Stirn. Wie jedes Jahr im Winter hab ich etliche Kilos zugelegt und mit einem schweren Anhänger zu radeln, stand in meiner Beliebtheitsskala auf einer Stufe, als in Fukushima mit einer Kindergießkanne die Brennstäbe zu kühlen!
Fuck off…..0Bock!

Ein Angelkollege scherzte schon: „Aha, du gehst heuer erst, wenn die Krokusse blühen!“
Anfang April kam dann vom Mausrocker via Skype die Meldung: „Oida, die Krokusse sind schon verblüht und ich hab sie alle zamtreten!“

Letzten Sonntag dann, stellte ich den Wecker auf 0600 und ich sprang aus der Hapfn und ging sogleich mit dem Hund eine Runde – im Freien blies mir ein eiskalter, stürmischer Wind um die Nase und ich änderte den Plan und warf mich wieder ins Bett. Vorm Einschlafen fragte ich mich, ob ich die Lust aufs Fischen verloren hätte? Such ich mir ein anderes Hobby? Stricken, Häkeln, oder versuch ich mich in der weiten Welt des Kreuzworträtselns?
Am Nachmittag wusste ich es dann, ich muss mich einmal überwinden und dann kommt die Freude und Begeisterung von selbst.
Montag früh kam ich vom Nachtdienst heim und schon wieder kämpften über meinem Happl Engel und Teufelchen! („Geh schlafen, du bist doch hundemüde!“ – „Nein! Sei nicht so lax, rauf aufs Radl und fahr endlich fischen!“)

Wer gewonnen hat? 30 Min. später radelte ich in Richtung Altarm – der erste Kilometer war hart und ich hinterfragte den Sinn, aber schon in der Etrichstrasse kam ein altbekanntes Gefühl der Vorfreude auf! Jawoi! Ich bin wieder hier, in meinem Revier – sozusagen!

Nach 50 Minuten angekommen, schleppte ich das Tackle durch den Busch und warf die Montagen auf die vertrauten Spots. 2 Sinker in 20mm, der eine süß, der andere fischig und ich harrte der Dinge…

Die Göbn sprangen und ich genoss den windigen Frühlingstag, aber die ATTs blieben schweigsam. Nach 2 Stunden holte ich die Montagen ein und warf weiter links aus, mit dem gleichen Ergebnis.

Es war Zeit für die Geheimwaffe – 14mm Dragonblood Pop Up am KD-Rig präsentiert – und siehe da, nach 3 Minuten warten kam ein Run und nach kurzer Zeit hatte ich den ersten Fisch 2011 im Kescher.


Es war ein wunderschöner – wenn auch zwergenhafter – Spiegler! Vier große Schuppen an der Seite und beim releasen wünschte ich ihm viel Glück – das er brauchen wird, um die geschützte Länge von +70cm zu erreichen!

2 Minuten später der nächste Run – wieder am Popper – leider stieg der abermals kleine Fisch aus – egal, ich war glücklich!

Danach packte ich zusammen und trat die Heimreise an – ich freue mich schon wieder auf die nächste Session!

Abschließend bin ich mir sicher, dass zu gewissen Zeiten, ein Popper gegenüber dem Sinker 100% von Vorteil ist!

Frei nach Alex Sludge Hager - Lasst die Spiele 2011 beginnen! 