Samstag, 25. September 2010

Die Sache mit der Brennweite!


Es war wieder so weit. Ein roter durchgehender Strich zierte meinen Dienstplan – was so viel wie Urlaub bedeutet.
Eine Woche an den Ufern des Unbarmherzigen, eine Woche abschalten, eine Woche Batterien aufladen.

Mit on Board wie immer, bei längeren Sessions, meine Retriever Hündin Sarah. Mit 5 Jahren ist sie nun endgültig erwachsen geworden. Nicht mehr allzu viele Blödheiten in ihrem pelzigen Kopf, endlich bin ich interessanter, als ein x-beliebiger Fischerkollege oder ein unschuldiger Igel, der es wagt, ihr Territorium zu betreten. Die Lady folgt mir auf Schritt und Tritt und liegt des Nächtens direkt neben meiner Liege. Kurz und knapp: wir sind ein Team. Der Karpfenspürhund und der „Gfüllte“, ganz wie seinerzeit Bonnie und Clyde oder noch treffender Dick und Doof.


Am Sonntag raus – die Wettervorhersage passte, jeden Tag Sonnenschein um die 20°, in der Nacht eine dem Herbst angepasste Temperatur, von rund 8-10°.

Auf einer Montage wurde die „Blutige“, an der anderen, die weiße Whisky & Cream Murmel aufgezogen und in die Fluten verfrachtet.

Lasst die Spiele beginnen und wieder wurde die Arschbacken malträtiert… Eine Woche nichts tun, außer zu Füttern, einmal pro Tag auszuwerfen und das andere Hobby „blöd schaun“ zur Perfektion zu treiben. Ok, andere nennen es Hardcore hunten…

Piiieeeeeeeeeeeeeep – Drücker in der ersten Nacht und nach kurzer Zeit lag ein 10kg schwerer Schuppler auf der Matte. Nicht schlecht für Sweetspring Verhältnisse – erster Fisch und schon 2-stellig. Ich versorgte den Fisch und holte die Kamera.
Tausend mal gemacht und so wusste ich – oder glaubte zu wissen – was ich tat. Der Abstand von der Kamera zur Matte, Intervallschaltung aktiviert und voller Stolz den Fisch präsentiert. Dieser hielt brav still und nach rund 20 Fotos entließ ich ihn wieder. Kontrollieren brauch ich ja nicht….das hab ich mittlerweile im Griff.

Zurück auf der Liege nahm ich die Kamera zur Hand und wollte mir die Fotos ansehen.
FUCCCCCCCCCCCCKKKKKKKKKK!!!!!! Ich Dillo hab vergessen das Objektiv auf Brennweite 18 zu stellen. Und so fotografierte ich munter mit Brennweite 35, was zur Folge hatte, dass die Schwanzflosse, der Kopf des Fisches und mein Happl, abgeschnitten waren.
Gut, es war grad einmal ein 10er, aber hier an dieser Grube auch kein alltäglicher Fang und ich ärgerte mich mächtig. Kaum glaubt man, etwas 100% im Griff zu haben, schon gibt’s die nächste „Schallende“!


Die Tage darauf fing ich Schuppler um die 5-8kg, von einem kugelrunden 8er Schuppler machte ich ein Foto, wenigstens einer mit Potential.

Am Ende der Woche fing ich dann noch einen bekannten Fisch, der auf einer Seite ein tennisballgroßes Geschwür hat. Aber er lebt schon gut 3 Jahre damit und brachte rund 11kg auf die Waage.



Alles in allem eine erfolgreiche Woche, 2 Fische mit 10+ und einen herrlichen Sonnenuntergang für die Nachwelt festgehalten.


Und im Okt. komm ich für eine Woche wieder, wenn es dann wieder heißt, „lasst die Spiele beginnen“!