Sonntag, 29. August 2010

Zurück zu den Wurzeln inkl. OP in der Luftröhre!

Lang, lang ist es her, als ich von der Stmk nach Niederösterreich übersiedelte.
Das erste, das ich damals machte, war mir ein Gewässer zu suchen, an dem ich künftig den Rüsseltieren nachstellen konnte. Am Freudenauer Hafen wurde ich nicht glücklich….das bis dato mit großem Abstand hässlichste Gewässer, das ich je befischte.

Durch Zufall kam ich auf eine größere Schottergrube im Nordosten Wiens. Ich befischte den See 2,5 Jahre lang, mit mittelprächtigem Erfolg, das Durchschnittsgewicht ließ sehr zu wünschen übrig – schwerster Fisch, trotz enormen Zeitaufwand 14,50kg. Es passte die Umgebung, jedoch nicht der Bestand.

In den letzten 3 Tagen war es dann wieder so weit, ich bekam ein Angebot für 3 Tage dieses Gewässer zu befischen – quasi „Back to the Roots“. Und schon klebte mein Schmeißfliegenarsch an den Ufern der Schottergrube. Es war ein völlig releaxtes Fischen und es konnten auch 3 kleinere Karpfen zum Landgang überredet werden – gerade vom Kleinsten machte ich dann auch ein Foto, weil es bei den anderen Beiden stark regnete und bei der unter 10kg Kategorie, ich die Nikon etwas schonen wollte.

Mit dabei war – wie immer – meine Hündin Sarah und in all den Jahren war ich mit den Vorfächern immer sehr sorgsam und verstaute sie sofort hundesicher.
Nicht so am gestrigen Sonntag und als ich gerade mit dem Abbauen fertig war, stand die Blondine vor mir, schäumte wie blöd aus dem Maul und als ich genau schaute, stockte mir der Atem…. „Fuck, ihr hing das Ende eines Vorfachs aus dem Maul“ – blöderweise eines der etwas längeren Kategorie. Ich erkannte sofort, dass man da selbst „Nüsse“ erreichen konnte und ärgerte mich mächtig über meine Nachlässigkeit.


So ging es schnurstracks in Richtung Tierklinik, wo sie operiert wurde. Bist du deppat, es war ein „Gsturl“ sondergleichen – 4 Leute um den narkotisierten Hund, einer hielt die Zunge, einer den Kopf, einer eine Zange, die Ärztin eine 2. Zange und mit ihrer 2. Hand gelang es mit ach und weh den Haken durchzuzwicken und ihn in 2 Teilen herauszuholen. Die Ärztin und ich waren schweißgebadet und während der OP verfluchte ich mich zutiefst. Was muss der Dillo auch ein Vorfach ohne Köder (!!!) runterwürgen…

206,- blieben in der Tierklinik und überglücklich verließ ich das Gebäude. Scheißegal, Hauptsache der Hund ist wieder ok.

Donnerstag, 12. August 2010

Das „Tuchlaubenspiel“ und Wanz die Dritte!

Vielleicht kennt ihr ja das Kabarett (das Stoascheisserkoarlspiel)von Josef Hader, in dem er mit dem Teufel einen Packt schließt. Der Teufel erscheint ihm immer „verkleidet“ und will Josef Hader dazu bringen „Wer?“ zu fragen.
Und sobald der Kabarettist „Wer?“ fragt, erscheint ihm der Teufel mit garstigen Hörnern und schnaubenden Nüstern und schreit: „Na der Stoascheisserkoarl!“ Und schon hat der Hader seine Seele an den Teufel verloren.

Eines Tages schrieb mir mein Buschkamerad auf Skype, dass er in der „Bronx von Wien“ wohnt. Worauf ich entgegnete: „Oida, du Zauck bist jo in Tuchlauben daham!“
Wer Tuchlauben nicht kennt, das ist im 1. Bezirk, wo die Gstopften in Penthäusern residieren.

Irgendwie schaukelte sich das Ganze hoch und es wurde zum „running Gag“. Fakt ist, der Meter und ich sind Erfinder des Tuchlaubenspiels, wenn einer sagt: „Oida, i hob an gfaunga!“ Hört man vom Gegenüber sofort: „Sicha a Tuchlauben!“ Muhahahahahahaha!

Der Hobbit erwischte mich nicht und ich ihn nicht, wir passten auf wie die Haftlmacher. Wir waren auf der Hut, als ob der Leibhaftige hinter uns her wäre.
Aber es kam der legendäre Montag Morgen – ich lungerte schon den 2. Tag im Busch und es wurde 9h Früh und wählte die Handynummer des Slutsch.
„Dere!“
„Muhahahahahahahahaha!“
„Wos hostn gfaunga?“
Ich mit teuflischen Grinsen im Gesicht: „A Tuchlauben!“
„Naaaaaaaaaaaaaaaaaaaa du Oasch, des gilt nicht, i bin erst aufgstandn…..Scheiße!“

Gerade die kleinen Erfolge macht das Leben zuckersüß!!!!
Ich stellte die gefinkelte Falle und der Hager tapste hinein. New PB, ein kleinwüchsiger, schwer tätowierter Knilch!


Kommen wir zur Session zurück – ich war von So. – Mi. im Altarm, um meine Sucht zu befriedigen.

Am So. stand ein gemeinsamer Ansitz mit dem Alex am Programm. Der Zwerg kam, sah, siegte und erhuntete (muhahahah) einen Fisch, der mir schon im Drill bekannt vorkam.
„Herst, das ist der Wanz, ein Fisch mit irre Potential, den ich vor rund einem Monat fing.“

Es war der Wanz und Alex strahlte wie ein Hutschpferd. Der Fisch war 40 dag schwerer, als beim letzten Besuch auf der Matte.

Am nächsten Tag war ich allein im Busch und nach kurzer Zeit schepperte es und wieder sah ich schon im Drill – „Leck Oasch, das ist wieder der Wanz….“ – aufs Wiegen konnte ich also getrost verzichten, schnell ein Foto und schon wurde der Dicke releast.


Danach fing ich noch einen – etwas verbauten – Schuppler, der ziemlich genau 10kg auf die Reuben Heaton brachte.


Am nächsten Tag pflanzte ich meinen Luxuskörper dann auf den „Platz im Seerosenfeld“ und fing dort einen Spiegler um die 8kg – ich mag Spiegler und so machte ich von dem Halbstarken auch ein Foto.
Am Mittwoch dann, am Krüppelbaumplatz, ging noch ein Schuppler mit 7kg, der sofort in die Freiheit entlassen wurde.

Es kann nicht immer ein Altarmmonster anrennen und mit den Anaconda Power Carp Expetition 10“ 3Pfund, machen auch Halbstarke gewaltig Freude!

Nur Digge!

Dienstag, 3. August 2010

Fressen und gefressen werden!

Es war wieder soweit, von Sa. – Mo. war ich auf meinem Hauswasserl, um einen weiteren Dicken auf die Matte zu legen.
Samstag stand eine gemeinsame Session mit dem Flaschengeist (er erscheint immer so gegen 10h vormittags) an.
Der Tag war irgendwie verhext und ich hatte nach einiger Zeit 3 Aussteiger zu verzeichnen – eigenartigerweise auf einem Rig, das sich schon hundertfach bewährt hat. Tjo, die nächsten 50ig picken dann wieder – was soll`s!

Bei einem dieser 3 Runs stürzte ich Richtung Rute und übersah, dass aus dem Boden ein etwa 5cm langes Eisenrohr rausschaute und natürlich taumelte ich mit dem linken Fuß gegen dieses Ungetüm und stürzte fast auf das Pod. Nur durch eine geschmeidige, reaktionsschnelle/wieselflinke Bewegung, konnte ich den Supergau vermeiden. Den Blick des Mausrockers aber, der die Augen löwingerartig aufriss, werd ich lange nicht vergessen.
„Oida, wos mochst du do…???“

Fuck, 3 Fische verschissen – was für ein Seuchentag…

Nach einiger Zeit hatte Alex einen Run und schon lag ein Spiegler der ca. 5 kg Kategorie auf der Matte – der Fisch war sehr schön und hatte 2 große, markante Schuppen. Wir machten ein Foto und hofften, dass er die magische 70cm erreicht, um außerhalb der „Gefahrenzone“ zu gelangen. (ab 70cm ist bei uns Rücksetzpflicht)

Kurze Zeit später meldete sich einer meiner ATTS und ich drillte einen zwergenhaften Göbn ans Ufer, der sogleich vom Alex im Wasser abgehakt wurde.

Da es schon rund 16h war, sagte ich zum „Meter“ – „Die Rute lass ich gleich draußen und begann sie wegzupacken, als die andere ablief. Der Drill begann und ich konnte den Fisch von den Bäumen und Seerosen fernhalten, danach zeigte er im Wasser keine allzu große Kraft mehr, auf der Matte hingegen schon und so war das Fotoshooting eine Prozedur, der unangenehmen Sorte. Alex fluchte an der Kamera und ich konzentrierte mich, den Fisch (13,40kg)halbwegs zu präsentieren.


Danach wurde er releast und wir packten zusammen. Der Flaschengeist verabschiedete sich mit den Worten: „Pfiat di, kumm gut ham – du Sau host scho wieda a Sau!“

Den nächsten Tag verbrachte ich alleine am Ameisenbaum und wurde Zeuge eines Naturschauspiels:
An den Ruten tat sich nichts und so beobachtete ich einen Frosch bei der Jagd. Das heißt, als Hunter konnte man Körmet nicht gerade bezeichnen, eher als Fallensteller. Der Frosch hockte am Wasserrand und wartete, bis ihm die Würmer fast ins Maul krochen. Er musste quasi nur mehr seine Pappn öffnen und zuschnappen. Tjo, wer fängt hat recht und seine Taktik war anscheinend perfekt.


Was aber der Frosch nicht wusste war, dass sich ihm aus dem Schilf eine Ringelnatter näherte. Kurz vor dem Angriff der Schlange, bemerkte der Frosch das Reptil und sprang mit einem großen Satz ins Wasser! Fast so wie Dienstags Abend im Universum auf ORF2, nur live und hautnah mit dabei. Spannender als jeder Krimi und überaus unterhaltsam.
Fressen und gefressen werden eben!


An den Ruten tat sich den ganzen Tag nichts, aber gerade als ich nach Hause fahren wollte, lief eine ab. Der Drill war sehr heftig und der Fisch saß im Seerosenfeld fest. Also öffnete ich die Bremse und wartete ab und hatte Glück, der Fisch schwamm ins Freiwasser und der Drill begann erneut. Kurz darauf konnte ich einen Schuppler keschern, aber da er rund 8kg auf die Waage brachte, gab es kein Foto und er wurde sofort releast.

Am Montag knotzte ich am Cosmic Egg Platz, es war sehr heiß und an den Ruten tat sich den ganzen Tag nichts – tjo, es kann nicht immer laufen!