Dienstag, 3. August 2010

Fressen und gefressen werden!

Es war wieder soweit, von Sa. – Mo. war ich auf meinem Hauswasserl, um einen weiteren Dicken auf die Matte zu legen.
Samstag stand eine gemeinsame Session mit dem Flaschengeist (er erscheint immer so gegen 10h vormittags) an.
Der Tag war irgendwie verhext und ich hatte nach einiger Zeit 3 Aussteiger zu verzeichnen – eigenartigerweise auf einem Rig, das sich schon hundertfach bewährt hat. Tjo, die nächsten 50ig picken dann wieder – was soll`s!

Bei einem dieser 3 Runs stürzte ich Richtung Rute und übersah, dass aus dem Boden ein etwa 5cm langes Eisenrohr rausschaute und natürlich taumelte ich mit dem linken Fuß gegen dieses Ungetüm und stürzte fast auf das Pod. Nur durch eine geschmeidige, reaktionsschnelle/wieselflinke Bewegung, konnte ich den Supergau vermeiden. Den Blick des Mausrockers aber, der die Augen löwingerartig aufriss, werd ich lange nicht vergessen.
„Oida, wos mochst du do…???“

Fuck, 3 Fische verschissen – was für ein Seuchentag…

Nach einiger Zeit hatte Alex einen Run und schon lag ein Spiegler der ca. 5 kg Kategorie auf der Matte – der Fisch war sehr schön und hatte 2 große, markante Schuppen. Wir machten ein Foto und hofften, dass er die magische 70cm erreicht, um außerhalb der „Gefahrenzone“ zu gelangen. (ab 70cm ist bei uns Rücksetzpflicht)

Kurze Zeit später meldete sich einer meiner ATTS und ich drillte einen zwergenhaften Göbn ans Ufer, der sogleich vom Alex im Wasser abgehakt wurde.

Da es schon rund 16h war, sagte ich zum „Meter“ – „Die Rute lass ich gleich draußen und begann sie wegzupacken, als die andere ablief. Der Drill begann und ich konnte den Fisch von den Bäumen und Seerosen fernhalten, danach zeigte er im Wasser keine allzu große Kraft mehr, auf der Matte hingegen schon und so war das Fotoshooting eine Prozedur, der unangenehmen Sorte. Alex fluchte an der Kamera und ich konzentrierte mich, den Fisch (13,40kg)halbwegs zu präsentieren.


Danach wurde er releast und wir packten zusammen. Der Flaschengeist verabschiedete sich mit den Worten: „Pfiat di, kumm gut ham – du Sau host scho wieda a Sau!“

Den nächsten Tag verbrachte ich alleine am Ameisenbaum und wurde Zeuge eines Naturschauspiels:
An den Ruten tat sich nichts und so beobachtete ich einen Frosch bei der Jagd. Das heißt, als Hunter konnte man Körmet nicht gerade bezeichnen, eher als Fallensteller. Der Frosch hockte am Wasserrand und wartete, bis ihm die Würmer fast ins Maul krochen. Er musste quasi nur mehr seine Pappn öffnen und zuschnappen. Tjo, wer fängt hat recht und seine Taktik war anscheinend perfekt.


Was aber der Frosch nicht wusste war, dass sich ihm aus dem Schilf eine Ringelnatter näherte. Kurz vor dem Angriff der Schlange, bemerkte der Frosch das Reptil und sprang mit einem großen Satz ins Wasser! Fast so wie Dienstags Abend im Universum auf ORF2, nur live und hautnah mit dabei. Spannender als jeder Krimi und überaus unterhaltsam.
Fressen und gefressen werden eben!


An den Ruten tat sich den ganzen Tag nichts, aber gerade als ich nach Hause fahren wollte, lief eine ab. Der Drill war sehr heftig und der Fisch saß im Seerosenfeld fest. Also öffnete ich die Bremse und wartete ab und hatte Glück, der Fisch schwamm ins Freiwasser und der Drill begann erneut. Kurz darauf konnte ich einen Schuppler keschern, aber da er rund 8kg auf die Waage brachte, gab es kein Foto und er wurde sofort releast.

Am Montag knotzte ich am Cosmic Egg Platz, es war sehr heiß und an den Ruten tat sich den ganzen Tag nichts – tjo, es kann nicht immer laufen!