Freitag, 30. April 2010

Aus dem Dschungel...in den Dschungel!

Die letzten 3 Tage verbrachte ich sowohl vor, als auch nach dem Nachtdienst in der Au, um einen Monstergöbn zu erhunten.
Voll motiviert packte ich nach der Hockn die Century NCS, die mit der Shimano Bulls Eye bestückt sind und fuhr in Richtung Altarm. Dort angekommen beköderte ich das Drachenblut am Ronny de Groote Rig und beförderte es in die Fluten. Trotz der vielen Hindernisse genoss die KKarp 0,37 mein vollstes Vertrauen und meine ATTs warteten sehnsüchtigst auf den erhofften Ton.

LANGWEILIG!!!!!! Gähn……

Wie recht ihr habt, bei solchen Berichten stellts mir die Grausbirn auf und der Stoff ist so trocken, dass dagegen selbst die Wüste Gobi zum Feuchtgebiet mutiert.

Wie sah es wirklich aus?
Die Arbeit nervte wie immer und neben der Tätigkeit des Verschiebens, hatte ich nur die Göbn in der „weichen Birne“!
Wieder quälte mich der Verschubfunk: „Willy – 218 Maschine los – 700m ghört dir, Liste in Rohrposthütte 2!“
Fuck! Was interessiert mich der Scheiß? Aber was bleibt einem über, wenn man keinen Lotto 6er macht und der Beruf auch nicht „Sohn“ ist? So richtete ich auf Gleis 218 einen Güterzug „verschubmässig“ her und das Wasser lief mir dabei an den Eiern zusammen. Im Hirn - oder was sich dafür hält - hatte ich nur Rigs, Futtertaktiken und Monstergöbe! Hat auch was, wenn man nur körperlich arbeitet und die Gedanken schweifen lassen kann.
Endlich wurde es 06:00h und ich eilte nach Hause um endlich an den Altarm zu kommen. Ich packte den Krempl (also nix mit Century NCS blablabla) ins Auto und begab mich ans Wasser.

Am ersten Tag fing ich 3 Karpfen der ca. 5kg Kategorie und eine Miniaturbrasse, die sich an einem 25mm Fertigkitt verging.

Dann kam der schwarze Donnerstag – jop, auch vor dem Nachtdienst konnte mich nichts halten – ab ans Wasser.
Nach einiger Zeit hatte ich einen Run und der Brachialdrill begann – Fuck, der Bursche giert mit aller Macht in Richtung versunkene Bäume – na wort Bürschchen, dir wird i gebn…und plötzlich war 0 Spannung an der Schnur….völlig frustriert kurbelte ich ein…was war geschehen – der Haken war aufgebogen…
Ich hörte das Blut im Schädel rauschen – warum…warum nur…
Es war bis dato das erste Mal, dass sich der Gardner Talon Tip aufgebogen hat.
Etwas zerstört rauchte ich mir ein Pfeifchen an, als just in dem Moment die andere Rolle lospfiff, dass man meinen möchte, jemand hat eine Raktete am anderen Ende angebunden. Das Pfeifchen flog durch die Luft und geschmeidig, wie ich nun mal bin, sprintete ich zum Steckn. Nein!!!! Der Fisch war ebenfalls im Geäst und weg war er – schlauerweise fische ich an dieser Stelle mit einer sicheren Montage und dem Fisch bleibt maximal das Vorfach hängen, aber ärgerlich ist es trotzdem.
Der schwarze Donnerstag ging zu Ende und ich musste in die Arbeit.


Aus dem Dschungel…in den Dschungel!




Dann kam der heutige Tag – ich machte einen Platzwechsel und so stapfte ich bepackt wie ein Esel durch den dichtesten Busch. Ich war von der Arbeit total erledigt und war froh, endlich die Ruten abgelegt zu haben.
Schnell den Radio leise auf 88,6 eingeschaltet und schon döste ich vor mich hin. Der Sabber floss wie bei einem 86jährigen, als ich von dem Piiieeeep geweckt wurde – gerade eine Stunde geschlafen, wankte ich wie ein Zombie in Richtung Banksticks und der Drill begann. Es war ein schöner Kampf und dieses Mal ging ich als Sieger hervor.

Yesssss!!!! Cammmmon! Und schon war der erste 2-stellige im Kescher – zwar nur hauchdünn geknackt, aber nach dem schwarzen Donnerstag, war dies ein voller Erfolg!

Schnell ein paar Siegerfotos gemacht und die Schönheit sanft releast.

Der Schlafentzug hat sich gelohnt – und jetzt geh i Heidiputz! 