Samstag, 26. Juni 2010

Libellen im Flug und Sandstürme auf der Zunge!

Aufmerksame Leser des Blogs werden es wissen, die letzten Wochen schaute es mehr als besch…eiden aus mit meinen Fangergebnissen. Alles hatte sich gegen mich verschworen und der dunkle Fürst des Altarms schickte wahre Heerscharen aus, die mir das Leben schwer machten. Zum einen Gelsen in Nasgulgröße, die, die Morgendämmerung verfinstern ließ. Höhlentrolle, die sich mit unterarmdicken Teleskopruten 5m neben mir niederließen, um den Zahnfischen nachzustellen und das alles am neu von mir ausgekundschafteten Platz, namens „Cosmic Egg“.

Gefangen wurde 11 Mal in Folge nichts und ich begann zu zweifeln…
Oftmals direkt nach dem Nachtdienst um 5h Früh übers Freudenauer Kraftwerk Richtung Dschungel geradelt – jedes Mal voller Hoffnung, die aufgehende Sonne gab mir Berge und Zuversicht.

Die Heimfahrt bei einem weiteren „Schneider“ war dann schon nicht mehr so lustig – aber als Karpfenfischer kann man sich richtig schön verbeißen und ich streckte dem Schicksal immer den ausgestreckten Mittelfinger entgegen. Mit mir nicht…nicht mit dem Iron Willy!

Als vor kurzem bekannt wurde, dass mein Wasserbruder und Trapmaster himself Alex „Mausrocker“ H. Teamfischer einer deutschen Baitbude wird, war die Freude groß – das hat sich der Vorgartenzwerg redlich verdient, er liefert schon jahrelang Berichte vom Feinsten ab, zudem ist er grafisch am PC unschlagbar.
Hab viel Spaß an deiner neuen Tätigkeit, ich wünsche dir vor allem gute Nerven, denn das der Neid ein Hund ist, ist hinlänglich bekannt und lass dir von so Figuren deine neue „Arbeit“ nicht vermiesen. Du bist ein „groda Michl“, du packst des scho!

Aber auch mich packte kurz der Neid wegen eines Fotos, dass mir der Mausrocker über Skype übermittelte – alter Schwede, hat der Zauck doch tatsächlich eine Libelle im Flug erwischt….
Ich stammelte nur: „Oida…so a Foto wär ma gleich vü wert, ois a 15er…!“

Und schon knotzte ich tags darauf am „Cosmic Egg“, um endlich einen Göbn zu fangen. Kurz und knapp, die ATTs blieben stumm, aber plötzlich näherte sich eine Libelle und blieb für kurze Zeit knapp über der Wasseroberfläche stehen. Ich robbte auf den Brustwarzen Richtung Stativ, um meine Nikon runter zu schrauben. Als ich wieder retour kam, war das verdammte Vieh weg…. „Nein Fuck…das gibt’s doch nicht, kann ich nie Glück haben…“ Aber schon tauchte die launische Libelle wieder auf und verharrte wieder in der Luft. Ich schoss gefühlte 700 Bilder und eines war dabei, dass mich jubeln ließ – sofort wählte ich die Nummer des Mausrockers und schrie ins Telefon: „Jaaaaaawoi!!!!!“
Er: „Oida host a Monster gfaunga?“ „Naaaaa a Libön im Flug – Yeeaaahhhh!“ „Muhahahahaha wir wern aufhören zum Fischn und nur mehr Viecha fotografieren und wir werden das steigern“ meinte der „Meter aus Meidling“, „künftig werden wir Libellen im Flug bei der Paarung fotografieren – Jawoi, des is a Aufgob!“ Und ich – „Jo owa nur von Oben!“ Muhahahaha


Es kam der heutige Tag – 03:30h schepperte der Wecker und ich armstrongte in den Busch wo mich 725.000 Blutsauger erwarteten. Die Paranoia zwang mich dazu, erst dann mit dem Gelsenmittel einzusprühen, nachdem der Köder am Haar plaziert ist. Die Quälgeister waren unpackbar – so extrem hab ich es noch nie erlebt…
Nach ein paar Stunden des Blanken montierte ich einen Popper (süße Kugel) am KD-Rig und schlenzte es vor das Seerosenfeld. Auch der Trapmaster kam und wollte ebenfalls einen Dicken erhunten. Er hatte seine Ruten noch nicht ausgeworfen, da meldete sich der ATTs. ENDLICH….ich stürzte zu der Rute und der Kampf begann – wie immer Rolle komplett zugeknallt um den Fisch von den Seerosen wegzubekommen – gut, der Fisch ist weg, Rolle etwas öffnen….ach du Scheisse, der Fisch giert in Richtung versunkenen Krüppelbaum – wieder dasselbe Spiel – endlich hab ich ihn auf meiner Seite – schlitz bloß nicht aus du Sau, ich brauche endlich einen Karpfen wie einen Bissen Brot, nach dieser Durststrecke hab ich schon einen oder mehrere Sandstürme auf der Zunge. Vom Alex hörte ich – Oida a Spiegler und kein schlechter +10kg – noch hab ich ihn nicht (zitter) aber der Kescherversuch gelang und der Wasserbruder freute sich mit mir und er schoss ein paar Fotos, ehe wir ihn wieder releasten.




Nach dieser Durststrecke fielen mir kiloweise die Steine vom Herzen – Yesssss es geht ja eh noch.

Das obligatorische Foto vom Pop Up Doserl entfällt, man könnte es ja als plumpe Werbung deuten – aber der Drache ist mit mir und das ist gut so!