Dienstag, 12. April 2011

Die verblühten Krokusse!

Heuer im Frühjahr hatte ich einen echten Hänger und damit meine ich nicht meinen kleinen Prinzen, der sein Köpfchen auf halb 6h emotionslos hängen lässt. Nein, der begrüßt mich noch immer jeden Morgen, stramm wie ein Zinnsoldat!
Der Winter ging und ich blieb zu Hause knotzen – gut, ich war auch sehr viel in der von mir heiß und innig geliebten Verschubhockn – wer hier ein wenig Ironie herausliest, ist auf dem richtigen Weg!
All meine Kollegen waren schon am Wasser und die meisten auch erfolgreich – ich hockte daheim und genoss Stumpen aus Kuba und Honduras und trank dazu leckeren, feinsten Rum oder herrlich torfigen Single Malt.
Allein beim Gedanken meinen Anhänger zu packen und Richtung Altarm zu radeln, trieb mir Schweißperlen auf die Stirn. Wie jedes Jahr im Winter hab ich etliche Kilos zugelegt und mit einem schweren Anhänger zu radeln, stand in meiner Beliebtheitsskala auf einer Stufe, als in Fukushima mit einer Kindergießkanne die Brennstäbe zu kühlen!
Fuck off…..0Bock!

Ein Angelkollege scherzte schon: „Aha, du gehst heuer erst, wenn die Krokusse blühen!“
Anfang April kam dann vom Mausrocker via Skype die Meldung: „Oida, die Krokusse sind schon verblüht und ich hab sie alle zamtreten!“

Letzten Sonntag dann, stellte ich den Wecker auf 0600 und ich sprang aus der Hapfn und ging sogleich mit dem Hund eine Runde – im Freien blies mir ein eiskalter, stürmischer Wind um die Nase und ich änderte den Plan und warf mich wieder ins Bett. Vorm Einschlafen fragte ich mich, ob ich die Lust aufs Fischen verloren hätte? Such ich mir ein anderes Hobby? Stricken, Häkeln, oder versuch ich mich in der weiten Welt des Kreuzworträtselns?
Am Nachmittag wusste ich es dann, ich muss mich einmal überwinden und dann kommt die Freude und Begeisterung von selbst.
Montag früh kam ich vom Nachtdienst heim und schon wieder kämpften über meinem Happl Engel und Teufelchen! („Geh schlafen, du bist doch hundemüde!“ – „Nein! Sei nicht so lax, rauf aufs Radl und fahr endlich fischen!“)

Wer gewonnen hat? 30 Min. später radelte ich in Richtung Altarm – der erste Kilometer war hart und ich hinterfragte den Sinn, aber schon in der Etrichstrasse kam ein altbekanntes Gefühl der Vorfreude auf! Jawoi! Ich bin wieder hier, in meinem Revier – sozusagen!

Nach 50 Minuten angekommen, schleppte ich das Tackle durch den Busch und warf die Montagen auf die vertrauten Spots. 2 Sinker in 20mm, der eine süß, der andere fischig und ich harrte der Dinge…

Die Göbn sprangen und ich genoss den windigen Frühlingstag, aber die ATTs blieben schweigsam. Nach 2 Stunden holte ich die Montagen ein und warf weiter links aus, mit dem gleichen Ergebnis.

Es war Zeit für die Geheimwaffe – 14mm Dragonblood Pop Up am KD-Rig präsentiert – und siehe da, nach 3 Minuten warten kam ein Run und nach kurzer Zeit hatte ich den ersten Fisch 2011 im Kescher.


Es war ein wunderschöner – wenn auch zwergenhafter – Spiegler! Vier große Schuppen an der Seite und beim releasen wünschte ich ihm viel Glück – das er brauchen wird, um die geschützte Länge von +70cm zu erreichen!

2 Minuten später der nächste Run – wieder am Popper – leider stieg der abermals kleine Fisch aus – egal, ich war glücklich!

Danach packte ich zusammen und trat die Heimreise an – ich freue mich schon wieder auf die nächste Session!

Abschließend bin ich mir sicher, dass zu gewissen Zeiten, ein Popper gegenüber dem Sinker 100% von Vorteil ist!

Frei nach Alex Sludge Hager - Lasst die Spiele 2011 beginnen! 