Montag, 18. April 2011

Schneller als sein Schatten….


Letzten Samstag war es wieder soweit – mein Mountainbike wurde gesattelt und mit frischem, leckerem Hafer versorgt. Und wie ein Krieauer Traberchampion vorm Start – unruhig zappelnd – musste ich es beruhigen: „Ruhig Brauner….gaaaaaanz ruhig….Brrrrrrrr Brrrrrrrrrr!“
Minuten später machte ich die Etrichstrasse unsicher – es begleitete mich via I-Pod Hank Williams der III. Wer auf rotzigen Country steht, wird hier bestens bedient. Er sang von Liebeskummer, Whiskey und zerrütteter Familie, während ich dem Gaul bei der Rampe Freudenauer Hafen, die Sporen gab.

Ziel meines Ausrittes war der berühmt/berüchtigte Ameisenbaumplatz am Donaualtarm. In Windeseile – nicht umsonst nennt man mich auch „das Wiesel von Schwechat“ – schickte ich die Rigs, mit der Schneemannkombi „süß-sauer“ und „süß-fischig“ (ähnlich meiner Bestellung im Chinarestaurant, dort aber der Einfachheit halber M 13 genannt) Richtung 10° kalten Fluten.



Das Warten begann und wurde von 2 Pfeifchen, befüllt mit Erinmore „Balkan“ versüßt. Ich genoss die absolute Ruhe und fiel in eine regelrechte inwendige Tranquilität.
Pulsschlag 15 (ähnlich eines Meeressäugers) Blutdruck 110 zu 75 (fast wie ein Neugeborenes) Sauerstoffsättigung des Blutes – naja, den Wert vermieste mir der Erinmore „Balkan“ – wurscht, drauf geschissen!

Plötzlich hörte ich folgendes Geräusch: „Patsch, Patsch, Patsch, Patsch……Wupp, Wupp, Wupp, Wupp….“ Und wie jeder, der sich öfters am Wasser aufhält, sofort weiß: „Ui, ein in die Luft steigender Schwan!“
In Teilen einer Sekunde schoss es mir durch den Kopf, dass ich ein solches Foto haben will! Im Stile eines Lucky Luke – der ja bekanntlich schneller als sein Schatten war – griff ich zum Stativ und schnappte mir die Kamera, die aber die Voreinstellung zum Fangfoto gespeichert hatte – und schon zog der weiße Flugsaurier an mir vorbei – keine Zeit mehr für eine kurze Verschlusszeit und so knipste ich ihn und hoffte, dass das Ergebnis nicht allzu schlecht sein würde.



Fischtechnisch tat sich nichts – kein Piep. Tja was solls, kann ja nicht immer laufen. Bei der Heimfahrt besuchte ich noch Alex, der mit Horst am anderen Altarm knotzte und zwar im unwegsamen Gelände, dort wo sich ansonsten nur Biber und Grizzlys rumtreiben. Tjo, Mut kann man nicht kaufen – in diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!